"Möge dein schlechtester Tag der Zukunft besser sein als dein bester der Vergangenheit."

(Laotse)

 

 

 

 

 

 

Wie chronische Schmerzen entstehen

Schmerzen werden durch Schmerzrezeptoren registriert und die entsprechenden Impulse werden durch Strukturen von Nervenzellen verarbeitet. Werden diese Strukturen stetig mit Schmerzimpulsen konfrontiert, kann es zu einer “Speicherung” dieser Empfindung kommen. Es entsteht ein “Schmerzgedächtnis”. Als Folge davon können nach Verminderung oder Ausheilung der ursprünglichen Ursache schon leichte Reize ausreichen, um Schmerzen zu verspüren. Ein chronischer Schmerz entsteht.

Gehirnaktivität bei chronischen Schmerzen

Die Hirnaktivität chronischer Schmerzpatienten unterscheidet sich bereits in der Ruhephase von der Aktivität anderer Menschen. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Theta-Anteile und die schnellen Beta-Anteile des EEG zu stark vertreten sind. Theta kann in diesem Zusammenhang als Repräsentanz „innerer Zustände“, zu denen auch die gespeicherten Erinnerungen an den Schmerz gehören, gewertet werden. Die schnellen Beta-Anteile stehen für eine besonders ausgeprägte Konzentration, die oft als sehr anstrengend empfunden wird.

Es wird vermutet, dass Schmerzzustände, die über einen längeren Zeitraum bestehen, das so genannte „Alltags-Netzwerk“ (engl. Default-Mode-Network) des Denkens negativ beeinflussen: Es werden nicht nur die momentanen Wahrnehmungen der Schmerzreize verarbeitet, sondern diese werden zu allen Zeitpunkten immer gemeinsam mit Erinnerungen und Gefühlen verwoben, die zum Beispiel von schmerzhaften Ereignissen in der Vergangenheit abhängen.
Fazit: Das Denken, bzw. die Aktivität des Gehirns, die sich mit den Schmerzen befasst, kommt nie wirklich zur Ruhe.

Wirkungsweise von Neurofeedback

Hier kann Neurofeedback ansetzen und ein Therapiebaustein sein, um die fehlgesteuerte Hirnaktivität zu normalisieren. Das Ziel des Trainings ist es, dass sie es schaffen, sich bewusst zu entspannen, was dazu führt, dass die Intensität der Theta-Aktivität und der schnellen Beta-Aktivität reduziert wird.
Ein wesentlicher Aspekt des Neurofeedback ist die Aufmerksamkeitslenkung. Also das Erlernen einer Strategie, um Aufmerksamkeit zu kontrollieren. Bei chronischen Schmerzen bedeutet dies: Es gilt zu vermeiden, dass das Schmerzbild immer und immer wieder abgerufen und verarbeitet wird. Neurofeedback zielt also darauf ab, sozusagen eine „Gegenstrategie“ zu erlernen, die Aufmerksamkeit nicht auf den Schmerz zu lenken. Der wichtigste Effekt ist, dass sie die Kontrolle über ihre Wahrnehmung zurückerhalten und sich weniger fremdbestimmt fühlen; sie sind nicht mehr nur Opfer negativer Umstände und Gedanken.
Der Abruf aus dem Schmerzgedächtnis wird immer seltener und die Schmerzwahrnehmung wird mit der Zeit wieder „verlernt“. Die Schmerzkontrolle verbessert sich und die Intensität und Häufigkeit des Schmerzes nimmt ab.

Die Wirksamkeit liegt bei ca. 70 - 80%. Nebenwirkungen sind bisher keine bekannt. In der Regel werden 20-30 Trainingssitzungen benötigt, wobei bereits nach wenigen Sitzungen damit begonnen wird, die erlernten Strategien im Alltag zu üben. Der grosse Vorteil ist, dass es sich bei Neurofeedback um eine nichtmedikamentöse Therapiemethode handelt.

Migräne

Eine besondere Form chronischer Schmerzen ist die Migräne. Zur Schmerzkontrolle und Schmerzbeeinflussung kann Neurofeedback als ein Therapiebaustein angewendet werden.

 

Ich freue mich auf ihren Anruf für ein kostenloses telefonisches Abklärungsgespräch.

Christian Moser